VERHALTENSTHERAPIE

Was erwartet Sie, wenn Sie eine verhaltenstherapeutische Psychotherapie in meiner Praxis beginnen?

 

Verhaltenstherapie bedeutet nicht, dass wir nur an Ihrem Verhalten arbeiten. Vielmehr zeichnet sich die "moderne VT"  dadurch aus, dass sie strukturiert und transparent ist. Im Regelfall wissen sowohl Therapeutin als auch Patientin, an welcher Stelle der Therapie wir uns gerade befinden und was gerade unser Thema ist.

Ich versuche, Ihnen zu helfen, einen "roten Faden" zu finden, indem ich Ihnen gezielte Fragen stelle und Rückmeldungen anbiete.

 

Das  Erstgespräch ist zunächst einmal ein Beratungsgespräch. Sie brauchen sich nicht gezielt vorzubereiten. Eine Überweisung vom Arzt ist nicht notwendig. Sie können mir allerdings einen Überblick über bisherige Behandlungen und Medikamente, die Sie möglicherweise einnehmen mitbringen. Wir versuchen uns gemeinsam einen Überblick über Ihre Beschwerden und Anliegen zu verschaffen und herauszufinden, ob eine verhaltenstherapeutische Psychotherapie für Sie im Moment sinnvoll ist und ob Sie eine "Störung von Krankheitswert" haben. Dies ist notwendig, damit die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung übernimmt. 

 

Wenn ich selbst keinen Therapieplatz zu dem von Ihnen gewünschten Termin frei habe, versuche ich, Ihnen geeignete Kollegen oder Kolleginnen zu empfehlen.

 

Vielleicht verständigen wir uns aber auf eine Zusammenarbeit. Dann erfolgt die sogenannte probatorische Phase. Das sind zunächst 5 Gespräche, die von der Krankenkasse übernommen werden, ohne dass ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden muss. Im Rahmen dieser Termine können wir uns kennenlernen und schauen, ob die "Chemie" stimmt und ob sich beide eine weitere Zusammenarbeit vorstellen können. Eine gute Beziehung zwischen Therapeutin und Patientin ist wie in jeder anderen Psychotherapie auch die Grundvoraussetzung dafür, dass die Therapie helfen kann, weil Sie nur dann auch bereit sind, vielleicht auch schwierige Anregungen aufzugreifen und umzusetzen. Erst nach der Probatorik wird der Antrag an die Krankenkasse gestellt.

 

In der Regel findet die Therapie einmal wöchentlich statt. Eine Sitzung dauert 50 Minuten. Am Anfang erabeiten wir gemeinsam ein sogenanntes Fallkonzept über den Zusammenhang Ihrer Symptome, Beschwerden, aktuellen Problembereichen und Ihrer Lebensgeschichte. Von da aus entwickeln wir Ziele für Ihre Behandlung. Manchmal beginnen wir aber auch sofort damit, Ressourcen aufzubauen oder zu aktivieren, um Ihnen in der aktuellen Krise weiterzuhelfen. Manchmal ist eine begleitende Behandlung mit Antidepressiva erforderlich, die Ihnen Ihr Arzt oder der Psychiater verschreiben kann. Es kann auch sein, dass eine stationäre Behandlung erforderlich ist, in deren Anschluss dann die ambulante Weiterarbeit erfolgen kann.

 

In der laufenden Therapie versuchen wir, Ihre Ziele umzusetzen. Das kann dann so aussehen, dass wir Ihre Depression mit bewährten Verfahren behandeln, oder Ihre Ängste mit übenden Verfahren bewältigen. In der Regel gebe ich Ihnen Informationsmaterialien mit oder empfehle Ihnen ein Buch oder einen Ratgeber. 

 

Die Therapie findet auch zwischen den Sitzungen statt. Wichtig ist zu wissen, dass die Therapie nicht nur in der Praxis stattfindet, sondern auch zwischen den Sitzungen. Das heißt, dass ich Sie bitten werde, sich Antworten zu bestimmten Fragen zu überlegen, Protokolle anzufertigen, bestimmte Aspekte aus Ihrem Alltag zu beobachten. Wir arbeiten auch viel mit Entspannungsverfahren oder Meditation oder Achtsamkeitsübungen, die Sie zwischen den Sitzungen ausprobieren und nach und nach in Ihren Alltag einbauen. Häufig helfe ich Ihnen auch dabei, bestimmte Dinge, die Sie quasi im Laufe Ihres Lebens nicht ausreichend gelernt haben, nachzulernen (z.B. nein sagen, oder sich abgrenzen, was zu Überforderung und Depression geführt hat). Da geht es dann um Übungen, die wir in der Therapie vorbereiten und nachbesprechen.

 

Grundsätzlich ist wichtig zu wissen, dass ich versuche, Ihnen dabei zu helfen, wie Sie Ihre eigener Therapeutin werden können und sich im Laufe der Zeit immer besser selbst helfen können. Wir werden regelmäßig Zwischenbilanzen durchführen, um zu schauen, wie es Ihnen geht, was bereits bearbeitet ist und welche Themen noch offen sind.

 

Wir werden rechtzeitig entscheiden, ob das beantragte Therapiekontingent ausreichend ist oder ob wir einen Antrag auf Verlängerung an die Krankenkasse stellen. Wenn die Therapie ausläuft, werden wir in der Regel die Sitzungen ausdünnen, damit Sie schon einmal erproben können, wie Sie mit weniger Unterstützung zurecht kommen. In dieser Phase schauen wir dann auch, was Sie tun können, um einen Rückfall zu verhindern und versuchen, das Erreichte noch einmal zu stabilisieren. Wir schließen die Therapie dann mit einer Bilanz ab. Manchmal halten wir aber auch einen oder mehrere Termine offen, damit Sie sich noch einmal in größeren Abständen melden können.